Ab 2024 sind Öl- und Gasheizungen in Deutschland verboten, aber das bedeutet nicht, dass man bereits vorhandene und funktionsfähige Heizungen ersetzen muss.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Klimaschutz im Fokus: Einbau von neuen Gas- und Ölheizungen wird untersagt
Die Bundesregierung hat beschlossen, dass ab 2024 der Einbau von Gas- und Ölheizungen in Deutschland nicht mehr gestattet ist. Neue Heizungen müssen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Übergangsfristen und Förderungen werden zur Verfügung gestellt, um den Umstieg auf sauberere Heizsysteme zu unterstützen.
Was müssen Vermieter und Eigenheimbesitzer jetzt tun, nachdem das neue Gesetz verabschiedet wurde, und wie lange haben sie Zeit, ihre Öl- und Gasheizungen zu ersetzen?
Falls der gegenwärtige Entwurf in Kraft tritt, müssen Eigenheimbesitzer oder Vermieter grundsätzlich keine funktionsfähige Heizung ersetzen. Eine Öl- oder Gasheizung, die noch intakt ist, kann weiterhin verwendet werden. Selbst wenn eine Reparatur notwendig ist, darf die Heizung weiterhin genutzt werden.
Für viele Immobilienbesitzer wird die Modernisierung der Heizung zur Pflicht, sobald diese 30 Jahre in Betrieb ist. Diese Vorgabe existiert allerdings schon lange und betrifft nicht nur neue Immobilienbesitzer. Es gibt jedoch Ausnahmen für Niedertemperatur- und Brennwertkessel sowie für selbstnutzende Eigentümer seit Februar 2002.
Wenn die Installation einer Heizung, die den Anforderungen der erneuerbaren Energiequellen entspricht, aufgrund von besonderen Umständen nicht wirtschaftlich durchführbar ist, soll eine allgemeine Härtefallregelung angewendet werden.
Im Rahmen der neuen Regelungen für Heizungen müssen Hausbesitzer, die älter als 80 Jahre sind und ihr Haus selbst bewohnen, die 65-Prozent-Vorgabe für den Einbau neuer Heizungen nicht erfüllen. Diese Regelung gilt erst bei einem Verkauf oder einer Vererbung des Hauses und wird mit einer Frist von zwei Jahren eingeführt.
Gibt es Übergangsfristen?
Laut Julian Schwark, dem Leiter des Energie-Ressorts beim Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, gibt es verschiedene Übergangsfristen für den Austausch von Heizungsanlagen, deren Bestimmung Fachwissen erfordert. Selbst Experten müssen oft auf Tabellen zurückgreifen, um die Fristen zu ermitteln.
Welche Optionen hat ein Hausbesitzer, um die Anforderungen von 65 Prozent zu erfüllen?
Der Übergang zu 65 Prozent erneuerbaren Energien kann auf verschiedene Weise erfolgen. Sie können beispielsweise auf Solarenergie setzen, Windkraft nutzen oder auf Wasserkraft setzen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie Ihre Optionen sorgfältig prüfen, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
Für präzise Fragen zur Energieeffizienz Ihres Hauses ist es ratsam, einen seriösen Energieberater zu Rate zu ziehen. Auf der Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur finden Sie qualifizierte Berater, die Ihnen dabei helfen können, die effektivsten Maßnahmen für Ihr Zuhause zu finden und Ihnen Informationen über die Fristen für die Umsetzung bestimmter Heizungsanlagen geben.
Was muss ich als Eigentümer einer alten Gas- oder Ölheizung tun?
Die Eigentümer sind nicht dazu gezwungen, eine neue Heizung einzubauen. Jedoch müssen bestimmte Heizkessel, die bereits 30 Jahre in Betrieb sind, gemäß einer seit 2020 geltenden Regelung ersetzt werden. Niedertemperatur- und Brennwertkessel sowie selbstnutzende Eigentümer, die seit Februar 2002 in ihrem Eigentum leben, sind von dieser Regelung ausgenommen.
Wenn eine Heizung nicht mehr funktioniert und nicht mehr repariert werden kann, müssen die Eigentümer innerhalb von drei Jahren eine neue Heizungslösung finden. Wenn es sich um Gasetagenheizungen in Mehrfamilienhäusern handelt, beträgt die Frist 13 Jahre. Wenn ein Anschluss an ein Wärmenetz geplant ist, haben Eigentümer bis zu zehn Jahre Zeit, um sich darauf vorzubereiten.
Wie wichtig ist eine Modernisierung für mein Haus?
Selbst wenn Ihre aktuelle Heizung noch arbeitet, kann es sinnvoll sein, in eine moderne Heizungsanlage zu investieren, um Energie und Geld zu sparen.
Nach Einschätzung von Mittag sind die Förderbedingungen für energetische Sanierungen derzeit äußerst großzügig. Die Investitionskosten für den Einbau von klimafreundlichen Wärmepumpen werden vom Staat mit bis zu 40 Prozent bezuschusst. Eine individuelle Beratung durch einen Energieberater kann dabei helfen, die besten Einsparmöglichkeiten zu ermitteln.
Sind staatliche Zuschüsse für Startups verfügbar?
Es ist geplant, einen einheitlichen Zuschuss in Höhe von 30 Prozent für alle zu gewähren, die in selbstgenutztem Wohneigentum leben oder bis zu fünf weitere Wohneinheiten als private Kleinvermieter vermieten.
Um den Austausch von Heizungen zu fördern, plant die Regierung die Einführung von Klimaboni. Wenn Menschen ihre Heizung freiwillig austauschen, erhalten sie einen Bonus von 20 Prozent. Der Bonus steht auch Wohngeldempfängern zur Verfügung.
Wenn eine neue Heizung installiert wird und dabei die gesetzlichen Anforderungen übertroffen werden, dann erhalten Eigentümer zusätzlich zehn Prozent Förderung. Für die Finanzierung der Maßnahme gibt es die Möglichkeit, Förderkredite zu beantragen.
Wie kann ich als Eigentümer einer modernen Öl- oder Gasheizung meine Energiekosten senken?
Es besteht keine Notwendigkeit für Eigentümer, Maßnahmen zu ergreifen, da das Gesetz nur für neue Heizungsanlagen gilt. Alte Anlagen, die noch nicht unter die bestehende Austauschpflicht nach 30 Jahren fallen, dürfen weiterbetrieben werden. Jedoch müssen alle fossilen Brennstoff-Heizungen bis zum 31.12. 2044 endgültig abgeschaltet werden.
Ist es an der Zeit, meine Heizung zu modernisieren?
Wer seine Energiekosten senken und gleichzeitig etwas für den Umweltschutz tun möchte, sollte über eine Integration von Erneuerbaren Energien in das Heizsystem nachdenken. Eine Solarthermie-Anlage kann dazu beitragen, den Gasverbrauch bei Heizungen zu reduzieren. Finanzielle Unterstützung gibt es unter anderem von der KfW-Bank.
Habe ich als Eigentümer mit einer bereits installierten Wärmepumpe noch weitere Verpflichtungen?
Es ist nicht unbedingt notwendig, sofort tätig zu werden, aber es lohnt sich, nach einem passenden Stromtarif zu suchen, um in Zukunft Geld zu sparen. Speziell für Wärmepumpenheizungen gibt es Tarife, die preiswerter sind als herkömmliche Haushaltstarife. Weitere Informationen sind bei der Verbraucherzentrale erhältlich.
Lohnt sich eine Modernisierung meiner Gasheizung in Anbetracht der aktuellen Energiepreise?
Ein modernisiertes Heizsystem und die Integration von Smart-Home-Technologien können dazu beitragen, den Energieverbrauch eines Gebäudes zu optimieren.
Gibt es umweltfreundlichere Alternativen zur Öl- oder Gasheizung in meinem Eigenheim auf dem Land?
Eine Reparatur von kaputten Heizungen ist erlaubt, außer wenn die Heizung über 30 Jahre alt ist. In diesem Fall muss eine Modernisierung erfolgen.
Julian Schwark vom Schornsteinfegerverband empfiehlt verschiedene Technologien zur Lösung des Energieproblems, darunter Solarenergie, Stromdirektheizungen und Wärmepumpen.
Es gibt keine allgemeingültige Lösung für die Wahl der besten Heizanlage. Jedes Gebäude ist einzigartig und erfordert eine spezielle Betrachtung der Anforderungen, bevor eine Entscheidung getroffen werden kann.
Baujahr bis | Austausch bis |
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1989 | 2019 |
1990 | 2020 |
1991 | 2021 |
1992 | 2022 |
1993 | 2023 |
1994 | 2024 |
1995 | 2025 |
Ich möchte meine veraltete Öl- oder Gasheizung in meinem Eigenheim in der Stadt erneuern. Was sind meine Möglichkeiten?
Eigenheimbesitzer können in der Regel eine veraltete Heizung weiterbetreiben, solange sie noch funktionstüchtig ist und keine gesetzlichen Vorgaben überschreitet. Allerdings sind Modernisierungen bei Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, empfehlenswert.
Während im ländlichen Raum der Anschluss an ein Fern- oder Nahwärmenetz oft nicht gegeben ist, bietet die Stadt hierbei eine Lösung. Durch den Anschluss an ein Wärmenetz wird die Verwendung erneuerbarer Energien zum Heizen als erfüllt angesehen, da die Netze in Zukunft mit regenerativen Energien betrieben werden sollen. Falls ein Anschluss noch nicht möglich ist, besteht eine Übergangsfrist von 5 Jahren.
Kann mein Vermieter die Miete ohne Vorwarnung erhöhen?
Wenn Vermieter eine Modernisierung durchführen, um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern, können sie zwar höhere Mieten verlangen. Doch letztendlich profitieren auch die Mieter, da sie durch die Sanierung von niedrigeren Energiekosten profitieren.