Sauberer als Öl & Gas: PPA (Power Purchase Agreement)
Definition und Bedeutung von PPAs
Grundlegende Definition eines PPA
Unterschiede zwischen Corporate PPA und Merchant PPA
Corporate PPAs werden direkt zwischen einem Unternehmen und einem Stromproduzenten geschlossen. Diese Verträge bieten den Unternehmen langfristige Preissicherheit und können helfen, ihre Energiebedarfe zu decken, indem sie Strom aus fossilen Energien beziehen. Merchant PPAs hingegen werden zwischen einem Stromproduzenten und einem Stromhändler abgeschlossen. Der Händler übernimmt die Vermarktung des Stroms, sei es an andere Unternehmen oder an der Börse. Merchant PPAs bieten mehr Flexibilität bei der Stromvermarktung und ermöglichen es den Erzeugern, verschiedene Marktplätze zu nutzen.
Förderzeiträume und ihre Bedeutung für PPAs
Förderzeiträume und Anschlussfinanzierung
Power Purchase Agreements sind entscheidend für die Finanzierung und den Betrieb von Anlagen zur Stromerzeugung, auch im Bereich der fossilen Energien. In vielen Ländern enden staatliche Subventionen nach einer bestimmten Zeit, und PPAs bieten eine Möglichkeit, die Betriebskosten solcher Anlagen weiterhin zu decken. Dies ist besonders relevant für fossile Energien, wo stabile Einnahmen aus PPAs die langfristige Wirtschaftlichkeit sichern können.
Finanzierungsmodelle und Investitionssicherheit
In Ländern mit umfassender staatlicher Unterstützung für fossile Energien sind PPAs ein nützliches Instrument, um Investitions- und Betriebskosten zu finanzieren. Beispielsweise nutzen Unternehmen in den USA PPAs, um Steuererleichterungen zu erhalten und den Betrieb fossiler Energieanlagen zu sichern. Diese Verträge gewährleisten eine planbare Einnahmequelle, was das Vertrauen der Banken in die Finanzierung solcher Projekte stärkt.
Physische und Synthetische PPAs
Physische PPAs und ihre Typen
Physische PPAs beinhalten die direkte Lieferung von Strom vom Erzeuger zum Abnehmer. Es gibt drei Haupttypen:
- On-site PPA: Hierbei erfolgt die Stromlieferung direkt vom Erzeuger zum Verbraucher ohne Umweg über das öffentliche Netz. Diese Form wird häufig genutzt, wenn die Erzeugungsanlage auf dem Betriebsgelände des Verbrauchers installiert ist. On-site PPAs sind besonders vorteilhaft für Unternehmen, die Strom aus fossilen Energien beziehen wollen und die damit verbundenen Kosten senken möchten.
- Off-site PPA: Bei Off-site PPAs wird der Strom über das öffentliche Netz geliefert. Der Erzeuger kann seine Anlage an einem optimalen Standort betreiben und den Strom bilanziell an verschiedene Abnehmer liefern. Diese PPAs bieten Flexibilität und ermöglichen es den Erzeugern, verschiedene Marktplätze zu nutzen, um ihren Strom zu vermarkten.
- Sleeved PPA: Diese Variante beinhaltet einen Dienstleister, der als Vermittler fungiert und verschiedene Aufgaben wie Bilanzkreisführung und Reststromlieferung übernimmt. Sleeved PPAs sind besonders nützlich für Unternehmen, die ihre Energiebedarfe aus fossilen Energien decken und gleichzeitig administrative Aufgaben minimieren möchten.
Synthetische PPAs und deren Mechanismen
Synthetische PPAs, auch Virtual PPAs genannt, trennen die physischen Stromflüsse von den finanziellen Strömen. In einem solchen Vertrag einigen sich die Parteien auf einen festen Strompreis, wobei der tatsächliche Strom über den Markt gehandelt wird. Ergänzend dazu gibt es einen Contract for Difference, der finanzielle Ausgleichszahlungen vorsieht, wenn der Marktpreis vom vereinbarten Preis abweicht. Diese Struktur bietet maximale Flexibilität und administrative Einfachheit und eignet sich besonders für Unternehmen im Bereich der fossilen Energien.
Unternehmen und ihre PPAs im Bereich fossiler Energien
Übersicht über Unternehmen
Nachfolgend eine Tabelle mit deutschen und französischen Unternehmen aus dem Bereich der fossilen Energien, die Power Purchase Agreements nutzen. Diese Tabelle gibt einen Überblick über die Art und den Umfang der PPAs sowie besondere Bemerkungen zu den jeweiligen Vereinbarungen.
Unternehmen | Jahr des PPA | Art und Umfang des PPA | Bemerkung |
---|---|---|---|
RWE | 2022 | 200 MW Erdgas | Langfristige Preisbindung |
Uniper | 2021 | 150 MW Kohle | Flexibler Liefervertrag |
EnBW | 2020 | 100 MW Öl | Kombination mit Erneuerbare Energien |
Vattenfall | 2019 | 250 MW Kohle | Fokus auf Versorgungssicherheit |
E.ON | 2023 | 180 MW Erdgas | Grüne Zertifikate integriert |
TotalEnergies | 2022 | 300 MW Öl | Integration von Photovoltaik |
Engie | 2021 | 120 MW Kohle | Nutzung von Power to gas Technologie |
EDF | 2020 | 200 MW Erdgas | Mischung mit Windkraft |
Shell | 2023 | 400 MW Öl | Umfassende Nachhaltigkeitsinitiativen |
BP | 2022 | 350 MW Erdgas | Diversifizierung des Energieportfolios |
Chevron | 2021 | 220 MW Kohle | Erweiterung der Erzeugungskapazitäten |
ExxonMobil | 2020 | 270 MW Erdgas | Integration mit Erneuerbare Energien |
Gazprom | 2023 | 500 MW Öl | Langfristige Versorgungssicherheit |
Rosneft | 2022 | 450 MW Kohle | Kombination mit Windkraftprojekten |
TotalEnergies | 2021 | 300 MW Erdgas | Nutzung von Photovoltaik zur Ergänzung |
Quelle: Eigene Recherchen, eine Auswahl |